Sonntag, 18. April 2010

Across Australia

Am 2. April ging es also wieder auf große "Across Australia" Tour. Ich flog eine Woche vorher nach Airlie Beach um Magnus mit den Vorbereitungen zu helfen. Er hatte über die heißen Sommermonate an seinem neuem Support-Truck gearbeitet, so dass der Service der Motorräder noch gemacht werden musste. Wir arbeiteten fieberhaft an jedem einzelnen Bike. Räder montieren, Bremsbeläge wechseln, Luftfilter säubern und und und... wir waren unter großem Zeitdruck da unsere erste Tour in diesem Jahr von West nach Ost ging. D.h. wir mussten das ganze Equipment plus Motorräder von der Ostküste bis nach Perth via Highway karren. Ein echter Roadtrip!
































Samstag, 27. Februar 2010

Melbourne-Mackay: The Hard Way!

Ende Januar rief mich Constantin an. Er sei gerade in Perth und wollte mal hören, was ich so vorhätte. Constantin hatte in den letzen drei Monaten in Western Australia auf einer Farm als Erntehelfer gearbeitet und hatte nun wieder etwas Zeit und Geld um zu reisen. Wir schmiedeten kurzfristig einen tollkühnen Plan und drei Tage später holte ich ihn vom Melbourner Flughafen ab.
Ich hatte bereits für Ende Februar eine "Verabredung" mit Magnus dem Tourguide um ans Cape York zur fahren. Also entschlossen wir Constantin ein Motorrad zu organisieren und uns gemeinsam Richtung Norden auf den Weg zu machen. Nach bereits zwei Tagen mit Angeboten vergleichen, mieten oder kaufen, Kleinanzeigen studieren, kaufte Costa (sein australischer Nickname) sich seine wilde Italienerin: Eine Aprilia Pegaso 650!





Das Wochenende verbrachten wir damit die Aprilia tourentauglich zu machen und Costa Motorradklamotten zu kaufen. Am 7. Februar quälten wir uns an einem Montag aus dem melbourner Stadtverkehr heraus um durchs viktorianische Hochland gen Norden zu fahren.
Kurz nach Mittag bogen wir endlich von der Hauptstraße in den Wald ab und fuhren ein paar schöne Waldwege. Ich hielt an einem Aussichtpunkt an um ein paar Fotos zu machen. Costa kam nicht. Mit ungutem Gefühl fuhr ich den Weg zurück und fand ihn schwitzend und fluchend sein Gepäck von Motorrad abladen. Platten! Und das nach nur 5 Stunden Fahrt! Das fängt ja gut an! Wir haben ja nur noch 5000km vor uns.
Da ich nach über 26.000km auf meiner Honda noch keinen einzigen Platten hatte, sahen unsere Versuche mit den Montiereisen den Reifen von der Felge zu bekommen eher dilettantisch aus, so dass wir letzendlich die rohe bayerische Gewalt von Constantin zum Einsatz kommen ließen. Siehe Video 1 unten. Durch die Buschbrände im Jahr zuvor, waren die Bäume nicht mehr belaubt, so dass wir nur Schutz vor der Sonne in dem schmalen Schatten der Baumstämme finden konnten. Nach zwei Versuchen das Loch zu flicken, bauten wir alles wieder zusammen und entschlossen zurück zur nächst größeren Stadt zu fahren um Costa einen ordentlichen Schlauch zu kaufen. In der Bastelbude, die ein Lokaler uns als Motorradwerkstatt beschrieben hatte, saßen drei Männer auf
Klappstühlen und tranken Bier. Ein Vierter schien zu arbeiten, aber nicht für uns und nichtmal der fette Labradormischling nahm Notiz. Also demontierten wir den Reifen wieder selber, gaben dem Reifen einem Fünften, der wohl gerade vom Klo oder der Mittagspause oder beides kam, und uns die Plattfuss-Weisheit mit auf den Weg gab: "Der vordere Reifen stellt die Äste auf und mit dem Hinterreifen fährt man dann drüber und hat nen Platten." Er hatte nämlich den Übeltäter in der Reifendecke gefunden. Ein Stück Holz.













Endlich ging es weiter. Wir fuhren in den Alpine Naional Park und fanden einen fantastischen Campingplatz an einem Gebirgsfluß mit Krebsen und Forellen. Weitere Highlights der Tour waren der Totalausfall Costas Bremse, Loch im Kühler, Verlust des Gepäckträgers, eiskalter Regen, kein Sprit mehr, Erdrutsch versperrt uns den Weg, Unfall mit Wohnwagen, aber umso mehr fantastische Ausblicke, tolle Strecken und eine rundum gelungene 3 wöchige Abenteuerreise. Dazu dann ausführlich in meinem Buch. Zum Cape York sind wir nie gekommen. Durch die starken Regenfälle war alles oberhalb von Cairns gesperrt. Costa verließ mich kurz hinter Brisbane um nach Sydney zurück zu fahren und sich mit seinem Kumpel Jan zu treffen. Ich fuhr noch bis Mackay und ließ mein Motorrad dort stehen. Die Monsun Regenfälle und die vielen gesperrten Straßen überzeugten mich diese Tour auf einen anderen Zeitpunkt zu verlegen. Ich flog wieder zurück nach Melbourne, doch schon bald sollte es mit Magnus wieder Across Australia gehen. Dazu im nächsten Blogeintrag.